Illustration eines fröhlich wirkenden, lilafarbenen Vogels mit orangefarbenem Schnabel und Füßen. Der Vogel hat geschlossene Augen, ein lächelndes Gesicht und breitet die Flügel aus, als würde er tanzen oder jemanden umarmen.

Young Skeptix

Eine Illustration eines sehr fröhlichen, aufrecht stehenden Hamsters mit viereckiger Brille. Die Augen sind geschlossen.
In der Bildmitte steht eine große Sonnenblume. Links steht ein kleiner Goldhamster mit struppigen Haaren und eckiger Brille, das Schnäuzchen staunend geöffnet. Rechts steht lächelnd ein lila Vogel mit gelbem Schnabel und gelben Füßen. Er stemmt den rechten Flügel in die Hüfte. Mit dem linken Flügel hält er eine Lupe, durch die er hindurchschaut.

Mitmach-Forschung: Wo du hinschaust, siehst du Mathe!

(Lesedauer ca. 4 Minuten)

Als Birb mal wieder neugierig durch die Gegend flattert und die Welt erkundet, sitzt auch Kati ausnahmsweise nicht mit der Nase in einem Buch in ihrem Bau. Nein, sie liegt auf der Wiese und starrt grübelnd eine Sonnenblume an.

Ein lila Vogel mit gelbem Schnabel und gelben Füßen stemmt den rechten Flügel in die Hüfte. Mit dem linken Flügel hält er eine Lupe, durch die er forschend hindurchschaut.

Das muss Birb sich mal genauer ansehen. Muss ja eine wirklich tolle Sonnenblume sein! Kati ist so vertieft, sie bemerkt Birb nicht einmal.

„Huhu Kati!“, macht Birb sich bemerkbar. 

Katis Pfote schnellt nach oben und bleibt kurz vor Birbs Schnabel stehen. Sie schaut weiter auf die Sonnenblume. Birb soll wohl warten. 

Nach einer Weile blickt sie hoch: „Hi, Birb! Sorry, ich war noch am Zählen.“

Birb wundert sich und fragt: „Und was zählst du? Blütenblätter?“

„Ne, ich such Fibonacci-Zahlen in den Spiralen“, sagt Kati und schiebt sich die Brille zurecht.

Birb ist jetzt auch nicht schlauer als vorher. Kati sieht Birb das an und seufzt: „Ich muss ganz von vorn anfangen, richtig?“

„Ich glaube schon“, gibt Birb zu.

„Na gut!“, beginnt Kati, „Dann spitz mal die Ohren, du Checker! Also, der Fibonacci, das war ein Mathematiker, der vor über 900 Jahren gelebt hat. Der hat viel Wissen gesammelt, aufgeschrieben und erklärt. Darum ist eine coole Zahlenfolge nach ihm benannt, die man eigentlich schon viel, viel länger kannte. Rück die Rosinen raus, die du bestimmt wieder dabei hast, dann zeige ich es dir!“

Birb hat natürlich Rosinen dabei und holt die Tüte hervor.

Kati legt eine Rosine hin und daneben noch eine. „Der Trick bei der Fibonacci-Folge ist der, dass du immer die letzten beiden Zahlen addierst. Sorry, für dich: zusammenzählst.“

Birb meint etwas beleidigt: „Oh Bitte! 1+1=2. Das bekomme ich auch noch hin.“

Kati nickt und legt zwei Rosinen daneben. „Und jetzt?“

„Also eine Rosine und zwei Rosinen? 1+2=3“, sagt Birb.

Kati legt drei Rosinen hin. Nach und nach wird die Reihe immer länger.

1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 65

Enttäuscht schüttelt Kati die Tüte. „Mist, jetzt können wir nicht mehr weitermachen“, schimpft sie, „Du hast zu wenig Rosinen dabei, Birb. Eigentlich geht diese Folge unendlich lang weiter.“

Birb würde die Rosinen jetzt lieber vom Boden aufpicken, als weiter zu rechnen, und tut das auch, während Kati weiter erzählt:

„Wenn man diese Zahlenfolge in Kästchen auf ein Rechenblatt malt, sieht das fast aus wie eine Spirale.

Auf einem karierten Blatt Papier sind bunte Quadrate mit den Fibonacci-Zahlen bis 21 abgebildet. Diese sind so angeordnet, dass keine Lücke entsteht. Links nimmt das größte Quadrat mit 21x21 Kästchen die gesamte Höhe der Seite ein. Rechts oben sind 13x13 Kästchen gefärbt. Den Rest der rechten Seite nimmt die 8 (also 8x8 Kästchen) ein. Die 5 füllt die Lücke zwischen der 21 und der 8. Darüber befindet sich links die 3 und rechts zwei einzeln gefärbte Kästchen. Über den einzelnen Kästchen klemmt die 2. Fährt man nun mit dem Finger von der 1 bis zur Mitte der 21, bewegt man ihn spiralförmig.

Man sagt, dass man diese Spirale auch überall in der Natur finden kann. Mit den Zahlen, die du da gerade aufpickst“, erklärt Kati.

Birb hat eine Idee: „So, wie bei einem Schneckenhaus, oder?“

„Du hast es, Blitzbirne! Gib fünf!“

Eine Illustration eines sehr fröhlichen, aufrecht stehenden Hamsters mit viereckiger Brille. Die Augen sind geschlossen.

Sie hält Birb die Pfote hin und Birb schlägt ein. 

Da sagt Birb: „Aber bei der Sonnenblume sehe ich das nicht.“

Kati fährt mit der Pfote in der Sonnenblume Spiralen nach. Erst in die eine Richtung, dann in die andere. „Siehst du das?“, fragt sie. „Am besten fühlst du auch mal selber die einzelnen Hubbel hier mit deiner Flügelspitze. Dann bemerkst du die geschwungene Form auf jeden Fall.“

Der Blütenkorb einer Sonnenblume ist stark vergrößert abgebildet. Von den Zungenblüten außen erkennt man nur den Ansatz. In den Blütenkorb sind drei nach rechts geneigte und drein nach links geneigte Bögen eingezeichnet, die dem Wuchs der Röhrenblüten/Körner von innen nach außen folgen.

Birb nickt erstaunt und möchte noch mehr lernen: „Gibt es diese Zahlenfolge noch wo anders in der Natur?“

Kati grinst breit: „Lass uns das doch die Checker da draußen fragen. Wo findet ihr noch die Fibonacci-Folge? Vielleicht irgendwo im Garten? Oder in der Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt? Im Blumenladen? Oder ganz wo anders?“

Ein lila Vogel mit gelbem Schnabel und gelben Füßen hebt den linken Flügel. Er sieht aus, als würde er etwas zeigen oder erklären wollen.

Birb mag die Idee: „Genau, schreibt uns mal, was noch in dieser Form wächst. Wir sind gespannt auf eure Antworten. Kati kann uns ja dann bald helfen, das Rätsel aufzulösen.“

Kati stubst Birb an: „Du hast was Wichtiges vergessen zu sagen.“

„Stimmt!“, lacht Birb, „Ihr sollt ja immer daran denken: Seid neugierig und stellt Fragen, denn die Welt hat noch viele Geheimnisse versteckt!“


Illustration von Liv Deister

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