Mit Verschwörungstheorien Geld verdienen – darüber gab es zum Beispiel Vorträge bei der re:publica

… und Videos bei Verschwörung&Fakten:

Während der Corona-Krise schrieb der ORF:
Verschwörungstheorien leben immer davon, dass Angst erzeugt wird und dann ist es natürlich praktisch, wenn man Produkte anbieten kann, die man gleich gegen diese Angst verkaufen kann.
Das haben die Händler der Angst mittlerweile perfektioniert:
In österreichischen Telegram-Netzwerken wird immer stärker versucht, mit Verschwörungstheorien Geld zu verdienen,
heißt es in einer neuen Studie der Bundesstelle für Sektenfragen in Wien:
Vor allem die reichweitenstärksten Verbreitungskanäle sind Teil zunehmend professionalisierter Vertriebsnetzwerke und bewerben ein breites Produktangebot – von Nahrungsergänzungsmitteln und Krisenvorsorgeartikeln bis zu politischem Merchandise.
Ein Geschäftsmodell, das von den Krisenerzählungen lebt, die es selbst erzeugt.

Dem Bericht „Das Geschäft mit der Angst“ liegt ein systematisches Online-Monitoring von mehr als 300 Telegram-Kanälen zu Grunde. Die Zahl der dort veröffentlichten Nachrichten habe im Sommer 2024 mit knapp 60.000 Beiträgen pro Monat erstmals den bisherigen Höchststand aus der Coronazeit überschritten:
Wie die Analyse zeigt, konnten einige Akteurinnen und Akteure während der Pandemie erhebliche Reichweiten aufbauen und nutzen diese nun verstärkt, um ihre Anhängerschaft für monetäre Zwecke anzusprechen.
Die mit Abstand häufigste Form der Mobilisierung im untersuchten Netzwerk seien Spendenaufrufe. Daneben zeige sich eine zunehmende Kommerzialisierung, bei der reichweitenstarke Kanäle für die Bewerbung von Produkten als Einnahmequelle genutzt werden. Im Zentrum stünden dabei alternativmedizinische Präparate, Nahrungsergänzungsmittel, politisiertes Merchandise, Krisenvorsorgeartikel und verschwörungstheoretisch geprägte Literatur.
Das Fazit der Experten:
Wer die Wirkmechanismen von Verschwörungstheorien verstehen will, muss die ökonomische Dimension mitdenken.
Der Monitoring-Report 2025 steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Zum Weiterlesen:
- „Monetarisierung statt Mobilisierung: Verschwörungstheorien auf Telegram werden zum Geschäftsmodell“ ots (15. Juli 2025)
- „Telegram und das Geschäft mit der Angst“ orf (15. Juli 2025)
- Schwarz, Franziska „Wie rechte Telegram-Kanäle an Angstmache verdienen“ profil (15. Juli 2025)
- „Immer mehr Verschwörungstheoretiker wollen auf Telegram Geld verdienen“ Die Presse (15. Juli 2025)
- Harder, Bernd „Sananda, Shincheonji und mehr: Jahresbericht der Bundestelle für Sektenfragen in Wien“ skeptix (1. Juli 2025)
- Riegler, David „Verschwörungstheorien: Das Millionengeschäft mit der Angst“ orf (24. März 2021)
Titelfoto: Unsplash/Dimitri Karastelev
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