Nein – Halloween ist kein keltisches Fest. Das kann man mittlerweile sogar bei Wikipedia nachlesen, hindert aber die Medienlandschaft nicht daran, jedes Jahr wieder den gleichen Unsinn zu verbreiten.
Wahr ist dagegen – auch wenn es unglaublich klingt –, dass die Internationale Vereinigung der Exorzisten (AIE) Halloween als „festa irrazionale“ (irrationales Fest“) kritisiert, bei dem auch Menschenopfer dargebracht würden. Das steht wirklich so in einer öffentlichen Erklärung der AIE.
Dazu haben die frommen Dämonenaustreiber ein Video veröffentlicht, das die „okkulte Realität“ hinter Halloween aufdeckt:

Da bekommt man doch gleich Lust, am 31. Oktober von Haus zu Haus zu ziehen und Heiligenbildchen zu verteilen – wie es die AIE als Alternative zu den verderbenbringenden Heischebräuchen unserer konsumbesessenen Kids vorschlägt.
Anscheinend ist das ernst gemeint – ebenso wie das Verbot, schwarze Katzen aus dem Tierheim zu adoptieren, das die Stadt Terrassa in Spanien vorübergehend verhängt hat. So wolle man verhindern, dass die Tiere für „Rituale“ benutzt würden.
Man fühlt sich irgendwie ins 16. Jahrhundert zurückversetzt – wo zum Beispiel auch Martin Luther noch an Dämonen und Gespenster glaubte, wie Mirko Gutjahr in unserem Halloween-Kurzvideo erklärt:

Und was hat es mit den schwarzen Katzen auf sich?

Schwarze Katzen sind einfach nur Katzen,
sagt die Wiener Tierärztin Karoline Paschos:
Sie verdienen genauso viel Zuneigung, Vertrauen und Schutz wie jede andere.
Zum Weiterlesen:
- „Halloween – ein keltisches Fest? Die Hintergründe zum 31. Oktober“ Archäologische Staatssammlung (31. Oktober 2024)
- „Kein keltisches Fest?“ domradio (31. Oktober 2022)
- Clasen, Mathias „Der Spaß an der Angst“ APuZ (17. Oktober 2025)
- Harder, Bernd „Exorzismus im Licht, im Halbdunkel und im Schatten“ skeptix (1. Oktober 2025)
Titelfoto: Europa Center Berlin/Bernd Harder



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