Nach dem ZDF …

… berichten jetzt auch die taz und der Spiegel über das „Universelle Leben“ und sein Bio-Label „Lebe Gesund“.
Viel Neues gibt es allerdings nicht zu erfahren:
- Betriebe, die dem UL nahestehen, seien prominent auf Märkten vertreten, etwa in Hamburg, München und Celle.
- Sie zählten zum weitverzweigten Firmennetzwerk rund um das UL, das durch häufige Namens- und Geschäftsführerwechsel auffalle.
- Das UL träume von einem „neuen Jerusalem“. Rund um die Gemeinden Greußenheim, Hettstadt und Birkenfeld in Unterfranken seien im Umfeld des UL ab den Neunzigerjahren mehrere Grundstücke erworben worden. Auf dem Gut Lumee-Sophia sei angeblich schon das „messianische Zeitalter“ angebrochen: „So verkünden es in Stein gemeißelte Botschaften am Rande der eingezäunten Durchfahrtsstraße.“
- Nach dem Tod der „Prophetin“ Gabriele Wittek fungiere deren langjähriger Weggefährte Ulrich Seifert als „Medium“ des UL. Seifert sei nicht nur religiöser Führer, sondern auch Geschäftsführer in mehreren UL-nahen GmbHs.
In beiden Artikeln wird auf diesen Online-Vortrag des Kirchenhistorikers Frank Lüdke hingewiesen:

Eine große Zahl von Aussteigern berichtet von starken finanziellen Schwierigkeiten danach, von beruflichen, psychischen und Beziehungsschwierigkeiten, denn man lebt dort wirklich in einer eigenen Welt, die nicht sehr kompatibel ist mit dem, wie andere Menschen so leben.
Zum Weiterlesen:
- Langer, Annette „Sekte auf Weihnachtsmärkten: Lebkuchen aus dem Reich der Prophetin Gaby“ spiegel (23. Dezember 2025)
- Speit, Andreas „Urchristen auf dem Weihnachtsmarkt: Vegetarisch mit antisemitischem Beigeschmack“ taz (16. Dezember 2025)
- Harder, Bernd „ZDF-Video: Lebe Gesund – ein Bio-Label mit Beigeschmack“ skeptix (13. November 2025)
- Pöhlmann, Matthias „Weltuntergang bei Würzburg. Ein Aussteiger berichtet von siebzehn Jahren in der Sekte Universelles Leben der Prophetin Gabriele Wittek“ Materialdienst (10/2009)
Titelfoto: Wikipedia/Rainer Zerrath


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