Völlig richtig:
Homöopathie ist eine pseudowissenschaftliche Methode. Ihre Prinzipien sind unplausibel, sie wirkt nicht über den Placeboeffekt hinaus und ihr Schadenspotenzial im Kontext schwerer Erkrankungen ist vielfach dokumentiert.
So weit nichts Neues in der Studie
Can homeopathy cure all diseases?
der Sozialpsychologinnen Luisa Liekefett und Julia Becker von der Universität Osnabrück.

Und dennoch gibt es in Deutschland immer noch Menschen, die davon überzeugt sind, mit Homöopathie könne man jedwede Krankheit heilen.
Bei dieser kleinen Minderheit (21 von 225 Testpersonen = neun Prozent) stellten Liekefett/Becker eine starke Wissenschaftsfeindlichkeit („korrupt“, „begrenzt“ etc.) fest. Die übrigen Befragten zeigten sich zumindest offen für eine alleinige oder zusätzliche Anwendung von Homöopathie bei schweren Erkrankungen.
Die beiden Forscherinnen sehen bei einem überwiegenden Teil ihrer Proband:innen das Risiko als gegeben an, dass diese sich künftig „in erster Linie auf Homöopathie verlassen werden“:
Diese Personen laufen Gefahr, der eigenen Gesundheit und anderen zu schaden.
Bemerkenswert:
Liekefett/Becker teilen nur bedingt die Auffassung, dass Aufklärung wirkt, sondern plädieren für knallharte Maßnahmen (gesetzliche Beschränkungen, Sanktionen) gegen Homöopathie und für eine bessere Finanzierung der sprechenden Medizin.
Wünschenswert sei zudem ein gesellschaftsweites Verständnis von Wissenschaft und Evidenz.
In der Tat.
Zum Weiterlesen:
- Müller, Hendrik „Wenn Medizin zur Glaubensfrage wird“ Laborjournal (29. April 2025)
- Harder, Bernd „Schwurbel zum Schwurbler, nicht in die Apotheke“ skeptix (10. April 2025)
- Harder, Bernd „Anhaltender Trend: Immer weniger Globuli-Packungen gehen über den Ladentisch“ skeptix (4. Februar 2025)
- Oude-Aost, Jan „Globuli und Fantasie: Die gefährliche Illusion einer sanften Heilung“ skeptix (31. Dezember 2025)
Titelfoto: Pixabay/Kai Reschke
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