Was sagt man dazu?
Eine Post-Credit-Szene in einem ARD-Krimi – und noch dazu eine Geistererscheinung:
Mit der beinahe klassischen Old Dark House-Geschichte „Das Nolden-Haus“ endet die aktuelle Staffel der Reihe „Nord bei Nordwest“.
Spoiler: Am Ende gibt es eine rationale Erklärung für den Hokuspokus.
Und in der Realität?
Auch ein „skeptisch und bodenständig eingestellter“ Geisterjäger wie Tom Pedall von den Ghosthunter NRWUP & RLP erlebt Dinge, die er sich nicht 100-prozentig erklären kann, berichtet er in der Auftaktfolge von
Geisterstunde: Geisterjäger trifft Psycho
mit Sebastian Bartoschek:
Zum Beispiel dieser Schattenwurf:
Info zum Bild: Aufnahme mit der Infrarot-DSLR-Kamera, aufgehellt. Es war weder ein Zusatzlicht, noch eine Taschenlampe an; auch wurde zu dem Zeitpunkt kein Foto im Unterstand gemacht.
Der „Schatten“ ist nur auf diesem Bild vorhanden und taucht weder auf den Aufnahmen davor, noch danach nochmals auf. Weder im Unterstand noch woanders.
Und Bartoschek, der Psychologe und Skeptiker?
Er erzählt in dieser ersten Episode ebenfalls etwas subjektiv Unerklärliches, und zwar im Zusammenhang mit einer improvisierten „Paranormalen Untersuchung“ (PU) für das Buchkapitel „Ein Geist in meinem Büro?“ in „Ghosthunting – Auf Spurensuche im Jenseits“:
eine Kerze, die plötzlich ohne ersichtlichen Grund erlosch.
Banal? Sicherlich.
Kann es am Docht gelegen haben, wie Pedall vermutet? Möglich.
Und doch ist in einer solchen Situation die emotionale Kraft von scheinbar „paranormalen“ Erlebnissen spürbar – wenn der Analytiker in uns mal Pause hat und Korrelation und Kausalität ineinanderfließen.
Wie mag sich jemand fühlen, der gerade einen geliebten Menschen verloren hat und in einer psychischen Ausnahmesituation ein solches Geschehen als „Zeichen“ deutet?
Um solche und viele andere Fragen rund ums „Ghosthunting“ wird es in den weiteren Folgen von „Geisterstunde: Geisterjäger trifft Psycho“ gehen.
Pedall und Bartoschek kennen sich seit etwa 15 Jahren, als „Ghosthunting“ in Deutschland populär wurde. Zu dieser Zeit habe auch ich meinem heutigen Skeptix-Kollegen Sebastian ein Interview für seinen Bild-Artikel gegeben:
Wir wissen nicht, ob es Geister gibt und welche Eigenschaften sie haben, sollte es sie geben. Es ist sinnlos, irgendwelche Messgeräte auf sie anzusetzen. Die reagieren eher auf Fehler in der Elektroinstallation als auf Geister.
Im Grunde sieht Pedall das genauso:
Wir haben noch nie einen Geist gefangen, um herausfinden zu können, woraus er besteht. Vielleicht jagen wir einem Phantom hinter – ich weiß es nicht.
Jede Menge Stoff also für weitere spannende Talks.
Quellen:
- Bartoschek, Sebastian „Geisterstunde: Geisterjäger trifft Psycho – Auftakt einer neuen Serie“ bartocast (16. Januar 2025)
- Bartoschek, Sebastian „Hier suchen Geisterjäger nach Gespenstern“ bild (28. Oktober 2010)
- Bartoschek, Sebastian/Waschkau, Alexa „Ghosthunting“ Alibri (1. September 2013)
- Bartoschek, Sebastian „Spukt’s? – Ghost Hunting“ SkeptoTalk (1. Februar 2018)
- „Ihr messt mit tollen Geräten – aber was?“ welt (19. September 2013)
- „Geisterjäger in Deutschland“ Süddeutsche (1. April 2014)
- Bauer, Martin „Ghosthunting – Geistern auf der Spur?“ hpd (26. September 2013)
- „Der Placebo-Effekt einer Geisterjagd“ zwischenbetrachtung (6. Juli 2018)
- Nowara, Sonja/Mayer, Gerhard „Deutsches Ghosthunting – Historischer Überblick und Einblicke einer Insiderin“ Zeitschrift für Anomalistik (24/2024)
- Pedall, Tom „Gefahren des Ghosthuntings – Talk mit Dr. Sebastian Bartoschek“ Youtube (3. März 2024)
Titelfoto: Bonnybbx
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