Kellermayr-Prozess in Österreich endet mit Freispruch

(Lesedauer ca. 3 Minuten)

Der Angeklagte im Kellermayr-Prozess ist freigesprochen worden.

Die Kausalität der Drohungen des 61-jährigen Deutschen aus Bayern zum Suizid der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr sah das Gericht „nicht als ausreichend erwiesen“ an. Man könne das „nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ sagen.

Bei dem Prozess vor dem Landesgericht Wels in Oberösterreich ging es im Kern um die Frage, ob

… und inwiefern E-Mails und Twitterpostings des 61-Jährigen zum Suizid der Ärztin im Juli 2022 beigetragen haben. Vorgeworfen wurde ihm der Tatbestand der „gefährlichen Drohung“ mit Suizidfolge […]

Vor ein „noch einzurichtendes Volkstribunal“ wollte der Starnberger sie stellen und er schrieb: „Wir beobachten Sie“.

Der psychiatrische Gutachter Prof. Peter Hofmann hatte gestern den Angeklagten als „ein Puzzlestein“ für die Angst von Lisa-Maria Kellermayr bezeichnet. Der Hauptanteil komme sicher einem noch nicht ausgeforschten Darknet-User namens „Claas“ zu, der explizite Mord- und Folterfantasien verschickte.

Laut der „Hackerin Nella“ (Ornella Al-Lami) handelt es sich dabei um eine oder mehrere Personen aus dem Umfeld der Cybergruppe „New World Order“, die für systematisches Cybermobbing berüchtigt ist.

Nichtsdestotrotz habe der Angeklagte „sehr wahrscheinlich“ eine Rolle beim Suizid der Ärztin im Juli 2022 gespielt, so Hoffmann. Diesen Anteil zu quantifizieren, wäre allerdings unseriös, das müsse das Gericht entscheiden.

https://www.youtube.com/watch?v=3NZR17nVs8Y

Nun urteilte die Richterin:

Es fehle die Vorhersehbarkeit der Folgen für den Angeklagten und ein nachweislicher Beitrag zum Suizid. Vor wem Lisa-Maria Kellermayr genau Angst gehabt hat, könne man nicht sagen. Es sei ein „gesamtes Bedrohungsbild“ gewesen.

Am heutigen vierten und letzten Verhandlungstag hatte sich erstmals auch der Angeklagte selbst geäußert. Er sei damals „in seiner eigenen Angst gefangen“ gewesen. Die Corona-Situation sei für ihn beängstigend gewesen. Er habe seine Ohnmacht mit „Aktivismus“ kompensieren müssen,

… inszeniert er sich selbst als Opfer,

kommentierte puls24.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Quellen:

Titelfoto: Unsplash/Tingey Injury Law Firm

Kommentare

2 Antworten zu „Kellermayr-Prozess in Österreich endet mit Freispruch“

  1. Wolfgang

    Ich kann das nicht verstehen und hoffe die Staatsanwaltschaft geht in Revision (hoffentlich erfolgreich).

  2. Hallo Bernd !

    Wer solche Sätze jemanden schreibt:

    „Vor ein „noch einzurichtendes Volkstribunal“ wollte der Starnberger sie stellen und er schrieb: „Wir beobachten Sie“.“

    Dass diese Person keinen messbaren Anteil an dem Suizid von Fr. Dr. Kellermayr haben soll, ist doch sehr fraglich. Die Staatsanwaltschaft sollte auf jeden Fall in Revision gehen.

    Solche Menschen müssen eine Konsequenz für ihre Taten spüren.

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