Völlig losgelöst: Die EREAMS-Studie zu Jenseitskontakten bei den Quarks Science Cops

(Lesedauer ca. 3 Minuten)

Passend zu Halloween nehmen sich die Quarks Science Cops die EREAMS-Studie von Oliver Lazard vor.

Äh – was für eine „Studie“, bitte?

https://jenseits-von-materie.de/ereams-studie/

EREAMS will zum einen „Botschaften aus der geistigen Welt“ und zum anderen das „Weiterleben unseres Bewusstseins auch nach dem physischen Tod“ bewiesen haben – und das mit „höchst signifikanten Ergebnissen“.

Das klingt sensationell – allerdings ist dieses Machwerk nicht in einem Fachjournal publiziert, sondern von Lazar als privates Buchprojekt herausgebracht worden („Jenseits von Materie“). Die Resultate unterlagen keinerlei Überprüfung, Einschätzung, Diskussion von und mit Fachleuten aus den Bereichen Psychologie, Neurowissenschaften, Studiendesign, Wissenschaftstheorie etc.

Das „Projektteam“ wiederum bestand aus zwei berufsmäßigen „Medien“, die mit „Jenseitskontakten“ Geld verdienen, sowie einer psychologischen Psychotherapeutin, die „die Verbindung zu etwas Höherem“ sucht, und schließlich dem Informatik-Professor Oliver Lazar, der nach „tiefgreifenden persönlichen spirituellen Erlebnissen“ die Welt nunmehr „völlig losgelöst von Weltbildern“ betrachtet.

Außerdem absolvierte Lazar nach eigenen Angaben eine „mediale Ausbildung“ bei der „spirituellen Lehrerin“ Bettina-Suvi Rode, die – wer hätte das gedacht? – zu seinem Studienteam gehört.

Ah ja.

EREAMS ist also nichts weiter als eine methodisch lachhafte Selbstvergewisserung von Gläubigen mit Gläubigen für Gläubige.

Zu diesem Ergebnis kommen auch die Science Cops:

Der Fall Oliver Lazar: Beweise für das Jenseits?

https://www.youtube.com/watch?v=fRZCdxjop4Q

Anhand der Video-Analyse einer Sitzung von Bettina-Suvi Rode zeigen Maximilian Doeckel und Jonathan Focke, dass das „Medium“ lupenreines Cold Reading praktiziert:

Spätestens hier fragt man sich langsam, ob Lazar mal eine Sekunde darüber nachdenkt, was er da eigentlich erzählt.

Warum sollte er? Was Oliver Lazar da treibt, ist Bestätigungsforschung, die Homöopathen zur Ehre gereichen würde. Dazu passt auch, dass er keinerlei Protokolle oder Daten der „Sittings“ seiner „Medien“ mit ihren Klient:innen zur Verfügung stellt, geschweige denn sie unabhängig auswerten lässt.

Dafür schickte er den Science Cops „eine sehr lange Antwort, in der er so gut wie keine unserer Fragen beantwortet hat“.

Das Fazit zu Lazards „Beweisen“:

Völliger Quatsch.

Die Folge gibt es als Podcast und bei Youtube.

Zum Weiterlesen:

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