Dungeons & Dragons in „Stranger Things“ – ein Blick auf die Satanic Panic der 1980er

(Lesedauer ca. 4 Minuten)

Kurz vor dem Start der finalen Staffel von „Stranger Things“ bei Netflix thematisiert der Youtube-Kanal Cinema Strikes Back einen interessanten Nebenaspekt der Erfolgsserie:

Stranger Things und Satanismus: Die Geschichte von Dungeons & Dragons

https://www.youtube.com/watch?v=usPbYCpHFk8

Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen schrieb über das Pen-&-Paper-Rollenspiel:

1974 erschien D&D in seiner ersten Auflage. Erst breitete sich das Konzept an amerikanischen Colleges aus.

1979 verschwand dann ein Student der Michigan University, der D&D gespielt hatte, spurlos.

Obwohl er wieder auftauchte und sein Verschwinden nichts mit dem Spiel zu tun gehabt hatte, geriet das Spiel unter Okkultismus-Verdacht […]

Die Amerikanerin Patricia A. Pulling, Mitglied der Anti-Rollenspielgruppe BADD (Bothered about Dungeons and Dragons), schrieb das Buch „Das Teufelsnetz – Sie wollen unsere Kinder; und wenn wir uns nicht wehren, ist es zu spät“.

Sie schildert, dass sich ihr Sohn, der sich das Leben nahm, in ein okkultes Netzwerk verstrickt hatte. Die Schuldfrage wird in dem Buch einfach gelöst: Der Schuldige ist Satan, und Rollenspiele gehören zu seinen Rekrutierungsmethoden.

Genauer gesagt gehörte „Dungeons & Dragons“ zu den Zielobjekten der „Satanic Panic“ in den 1980ern und 1990er-Jahren:

https://www.youtube.com/watch?v=usPbYCpHFk8

In „Stranger Things“ ist D&D eine beliebte Freizeitbeschäftigung der Hauptfiguren:

Dass sich ihre Kinder die Zeit mit D&D um die Ohren schlagen, wird in den ersten Staffeln von den Erwachsenen eher mit Augenrollen bewertet.

Erst in Staffel vier wird die öffentliche Kritik an D&D offensichtlicher. Eddie Munson steht hier für alles, was die Leute damals an Subkulturen so fürchteten. Eddie liebt D&D und Metal, er ist tätowiert und trägt ein Hellfire-Club-Shirt mit einem Dämon drauf.

erklärt Marius Stolz bei Cinema Strikes Back.

Als einen der Hauptauslöser für die „Satanic Panic“ identifiziert Stolz das „frei erfundene“ Machwerk „Michelle Remembers“ und die damit zusammenhängende Rituelle Gewalt-Mind Control-Verschwörungstheorie.

Sein Fazit:

„Stranger Things“ zeigt uns nur einen kleinen Ausschnitt der Satanic Panic, und dennoch bin ich der Meinung, dass man hier einen guten Eindruck davon bekommt.

Eine kurze Präsentation zur „Satanic Panic“ der 80er und 90er hat der Senat von Missouri online gestellt:

https://www.senate.mo.gov/LegislativeLibrary/Panic.html

Auf zwei Podcast-Serien haben wir hier hingewiesen.

Zum Weiterlesen:

Titelfoto: Pixabay/ELG21

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