Skrupelloses Netzwerk: Betrügerische „Schamaninnen“ auch in der Schweiz aktiv

(Lesedauer ca. 3 Minuten)

Sie nannten sich Anna, Amela oder Kristina, sprachen Zufallsbekanntschaften auf offener Strasse an und gaben vor, übernatürliche Kräfte zu besitzen.

Die selbst ernannten Schamaninnen machten ihren Opfern weis, sie seien verflucht oder der Tod eines geliebten Familienmitglieds stünde unmittelbar bevor. Nur ein aufwendiges Reinigungsritual könne den Fluch brechen. Gegen Geld natürlich.

So weit, so bekannt – wir berichteten mehrfach über die Fake-Schamaninnen und ihre Eso-Abzocke.

Neu ist: „Kristina“ war in der Schweiz aktiv – und wurde nun vom Bezirksgericht Zürich wegen gewerbsmäßigen Betrugs verurteilt.

https://www.nzz.ch/zuerich/esoterik-betrug-in-der-schweiz-so-agieren-kriminelle-schamaninnen-ld.1876638

Für die Ermittler ist inzwischen klar: Die 36-Jährige ist Teil eines skrupellosen, kriminellen Netzwerks, das seine Opfer mit perfiden Mitteln unter Druck setzt und ihnen ihr Vermögen abluchst. „Marabout“ nennen die Strafverfolgungsbehörden die Betrugsmasche.

Was die Zürcher Ermittler im Fall Kristina zusammentragen, offenbart so etwas wie ein Drehbuch, nach dem die Betrügerinnen vorgehen.

Im Oktober 2024 spricht die selbsternannte Schamanin eine Frau auf dem Bundesplatz in Zug an. Die 36-jährige Italienerin erzählt dem Opfer, sie könne die Aura der Frau sehen. Und was sie sieht und spürt, ist unheilvoll: Die Frau sei mit schwarzer Magie verflucht.

Das Opfer befindet sich tatsächlich in einer schwierigen Lebensphase: Ihr Ehemann ist an Krebs erkrankt, wie sie Kristina bereitwillig erzählt. Das nutzt die Heilerin schamlos aus

Am Ende beträgt der Schaden rund 110.000 Franken.

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Obergericht des Kantons Zürich eine 30-jährige Österreicherin zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 21 Monaten plus Landesverweisung wegen gewerbsmässigen Betrugs verurteilt:

Sie habe in relativ hoher Kadenz auf ihre Opfer eingewirkt und eine wirklich „fiese Masche“ angewendet, und das nicht zum ersten Mal. Sie habe gezielt psychisch labile Frauen gesucht und sei dafür auch extra in eine Kirche gegangen, wo man solche Personen finde.

Fakt ist, dass „auch der Raum Zürich ein Betätigungsort für die Schamaninnen war“, schreibt der Tagesanzeiger:

Ob es eine direkte Verbindung oder Zusammenarbeit mit der Wiener Zelle gegeben hat, ist unklar. Die Betrugsmasche ist jedenfalls die gleiche.

Quellen:

Titelfoto: Unsplash/Bruno Souza

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