Ins Auge fällt sofort ein an der Rückwand lehnendes Protestposter mit der Aufschrift „Ich lasse mich nicht zwangsimpfen“, das wiederum ein großes „Q“ im Muster der Flagge der USA verdeckt.
Darüber funkelt, durch eine Lampe beleuchtet, ein Zylinder aus Aluminium.
In losen Abständen wenden sich Wiebke und ihr Freund einander auch direkt zu, ihre Gesprächsthemen sind durchweg bestimmt von Verschwörungserzählungen. Wie unterschiedlich stark sich die beiden durch diese beeinflussen lassen, wird der Verlauf des Spiels zeigen.
Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) weist noch einmal auf das Serious Game „Wiebkes wirre Welt“ zum Thema Verschwörungstheorien hin, das 2021 veröffentlicht wurde:

Wiebkes wirre Welt ist ein humorvolles Serious Game zu Verschwörungserzählungen. Die Spielenden beeinflussen Teenagerin Wiebke, die sich zunehmend radikalisiert.
Experteninterviews liefern detaillierte Einblicke in Mechanismen und Gefahren der Narrative hinter u.a. „QAnon“ oder der „Corona-Lüge“ und geben Praxistipps für den persönlichen Umgang mit Menschen, die die Erzählungen verbreiten.
Inklusive Lehrmaterialien lehrt es den wichtigen Umgang mit Desinformation und ist geeignet ab 14 Jahren.

Der Medienpädagoge Wilke Bitter von der Stiftung Lesen hat eine ausführliche Rezension dazu verfasst, die sowohl das Spiel beschreibt als auch die Intention dahinter erklärt.
Als Fazit hält er fest:
In „Wiebkes wirre Welt“ entspinnt sich ein medienpädagogisch vielversprechendes Gedankenspiel, das eine gesunde Skepsis gegenüber einfachen Erklärungen für die Probleme der Welt einüben lässt und eine fundierte, kritische Auseinandersetzung mit Verschwörungserzählungen im Unterricht ab der 9. Klasse flankieren kann.
Obwohl wir hier „die Bösen“ spielen, befähigt das Spiel junge Menschen, eine widerstandsfähige Haltung gegenüber verlockenden, aber zu einfachen, niederträchtigen, nicht selten populistischen und antisemitischen Narrativen einzunehmen.
Quellen:
- Bitter, Wilke „Wiebkes wirre Welt – Rezension“ bpb (14. Februar 2025)
- „Angst als Geschäftsmodell: Wie Verschwörungstheorien gezielt Profit machen“ mimikama (19. Februar 2025)
- Zschocher, Andrea „Verschwörungstheorien in der Familie: So reagiert ihr“ familie.de (19. Februar 2025)
- Bartl, Marc „Für Verschwörungstheorien sind viele anfällig – jetzt auch Journalistinnen wie Marietta Slomka“ newsroom (19. Februar 2025)
- Sieben, Peter „Russlands Einfluss auf Anschlag in München“ Frankfurter Rundschau (18. Februar 2025)
- Becker, Andreas „Verschwörungstheorien über Anschläge von Flüchtlingen“ schwäbische.de (18. Februar 2025)
- Harder, Bernd „Verschwörungstheorien: Lustige Memes fördern die Verbreitung, kritisches Denken schützt davor“ skeptix (14. Februar 2025)
- Harder, Bernd „Verschwörungsglaube in Deutschland geht leicht zurück“ skeptix (6. Februar 2025)
- Harder, Bernd „Ein glücklicheres Leben – ohne Verschwörungstheorien“ skeptix (5. Februar 2025)
- Bullerdiek, Lisa „Wiebkes Wirre Welt: Preisgekrönte Schwurblerprävention“ taz (21. Mai 2021)
Titelfoto: Unsplash/Tom Radetzki
Schreibe einen Kommentar