Der Urknall war 1 Fehler – oder doch nicht?

von Karoline Paschos

Am 20. Dezember 2024 haben uns Martin Moder und Florian Aigner in der Stadthalle in Wien auf eine Reise in die Welt der Naturwissenschaften mitgenommen. Seit der Uraufführung von „Der Urknall war 1 Fehler“, am 24 Jänner 2024  sagen die zwei auf humorvolle und entspannte Art und Weise der Wissenschaftsskepsis in Österreich den Kampf an. Nachhilfe geben sie dabei im ganzen Land und werden auch im Jahr 2025 sowohl in Wien als auch in anderen Bundesländern unterwegs sein.

Martin Moder ist Molekularbiologe und bekannt durch seine Aktivität als „Science Martin“ auf Instagram und seinen Youtube-Channel „M.E.G.A.“, auf dem er mit witzigen Videos Wissenschaftskommunikation betreibt. 

Florian Aigner, seines Zeichens Physiker und mehrfach preisgekrönter Wissenschaftspublizist, schreibt unter anderem für die Futurezone und erklärt uns spannende Dinge aus der Physik im Podcast „Aigners Welt“. Der restlichen Welt teilt er sich auf Bluesky mit, wo er auch vor (klima-)politischen Themen nicht zurückschreckt.

Los ging die Show mit erschreckenden Zahlen zur Skepsis, aber auch zur Einschätzung der Wichtigkeit der Wissenschaft durch die österreichische Bevölkerung im EU-weiten Vergleich. Hier besteht offensichtlich Förderungsbedarf, und die Zwei nahmen es auf sich, uns Nachhilfe zu geben.

Neben den klassischen MINT-Fächern umfasste der Stoff – von dem übrigens alles als prüfungsrelevant anzusehen war – auch Musik und Psychologie.

Florian Aigner stellte sein musikalisches Talent unter Beweis und improvisierte nach dem Motto „Klavier spielen nach Zahlen“ ein Stück nach Vorgaben des Publikums. 

Um uns trotz der eingangs erwähnten Gesamtsituation nicht ganz verzweifelt und machtlos zurückzulassen, wurden wir von Martin Moder in der hohen Kunst der faktenbasierten Inokulation unterwiesen. Diese Methode beruht, ähnlich wie es auch Impfungen tun, auf der „Einimpfung“ von richtigen Informationen, um die Menschen widerstandsfähiger gegen Falschinformationen zu machen. 

Fächerübergreifend bekamen wir an dieser Stelle eine Auffrischung in Mathematik, im Speziellen in Prozentrechnung und Statistik. Letztere zu verstehen und Statistiken richtig lesen zu können, sei eine essentielle Fähigkeit, um Informationen aus diversen Medien richtig einordnen zu können. 

Selbstverständlich wurde auch das Event besprochen, das der Veranstaltung ihren Namen gab: der Urknall. Wir bekamen eine Zusammenfassung vom optisch eher langweiligen frühen Universum über die planetare Entstehungsphase bis zur Kollision von Erde und Theia, die die Bildung des Mondes zur Folge hatte – es war also auch für Fans der Astronomie etwas dabei!

Natürlich durfte auch die Biologie nicht zu kurz kommen und zwar in Form einer Wissensüberprüfung. Anhand von Bildern der Urformen unserer heutigen Kulturpflanzen zeigte uns Martin Moder auf beeindruckende Art und Weise, welch großen Einfluss der Mensch schon seit Jahrtausenden auf die Pflanzenwelt hat.

Im Anschluss konnte das Publikum den Wissenschaftlern Fragen stellen, die zwar ausführlich beantwortet wurden, uns jedoch – ganz in wissenschaftlicher Manier – oft mit mehr Fragen als Antworten zurück ließen.

Obwohl die Show bereits seit einem Jahr läuft, war der Stadtsaal in Wien gut besucht. Es bleibt zu hoffen, dass wir mit der „Inokulation“ durch die beiden Wissenschaftler eine Art Herdenschutz erhalten haben und im besten Falle sogar „ansteckend“ für unsere Mitmenschen sind.Lasst auch ihr euch auf diese humorvolle und lehrreiche Weise gegen Falschinformationen impfen! Denn am Ende ist eben doch nicht alles schlecht. Und vielleicht war auch das mit dem Urknall doch kein Fehler.