Falscherinnerungen – das Thema, dem Wieskerstrauch und Co. sich standhaft verweigern

(Lesedauer ca. 3 Minuten)

In einem Interview mit der taz sagt die „Blinder Fleck“-Regisseurin Liz Wieskerstrauch:

Es gibt unfassbar viele Menschen, die solche Erinnerungen [an rituellen Missbrauch] haben, und ich thematisiere das deshalb, weil es keine einzige wissenschaftliche Studie gibt, die erklärt, wo das alles herkommen kann, wenn es nicht wahrheitsbasiert ist.

Dass das nicht stimmt, haben wir Frau Wieskerstrauch bereits hier erklärt.

Die Filmemacherin gibt vor, dass es für sie „eine große Erleichterung“ wäre,

… wenn es tatsächlich einmal wissenschaftlich erwiesen würde, dass diese Erinnerungen nur Hirngespinste sind.

Das ist nun nichts weiter als das „U“ im PLURV-Schema der Desinformationstricks: unerfüllbare Erwartungen.

Die Wissenschaft kann belegen, dass es recht einfach möglich ist, falsche Erinnerungen zu induzieren. Die Frage, ob das in einem konkreten Fall so ist, ist aber keine wissenschaftliche, sondern eine kriminalistische – es gibt keine Möglichkeit, echte von falschen Erinnerungen zu unterscheiden. Hier muss ermittelt werden und die Angaben der Zeug:innen müssen bewiesen oder widerlegt werden. In zahllosen Fällen sind solche Behauptungen widerlegt worden, während noch nie ein Fall gerichtsfest belegt werden konnte (was Wieskerstrauch selbst einräumt).

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/iq-wissenschaft-und-forschung/truegerisch-echt-so-faelscht-unser-gehirn-erinnerungen-100.html

Falls Wieskerstrauch es wirklich nicht besser weiß, gäbe es hier mal wieder die Gelegenheit, sich darüber zu informieren, wie auch „komplett falsche Erinnerungen ohne reale Grundlage“ entstehen können. Mit dabei in der Folge „Trügerisch echt“ von IQ – Wissenschaft und Forschung (zirka 24 Minuten) sind Aileen Oeberst, Rüdiger Pohl, Stefan Röpke, Jonas Schemmel und Tobias Sommer.

https://www.youtube.com/watch?v=KqOKHYPqFvQ

Im September startet dann die Doku „Memory Wars – Elizabeth Loftus und die Macht der Erinnerung“ in Deutschland. Schauen wir mal, wie das „Blinder Fleck“-Publikum und die FBW diesen Film aufnehmen werden.

Zum Weiterlesen:

Titelfoto: Freepik

Kommentare

2 Antworten zu „Falscherinnerungen – das Thema, dem Wieskerstrauch und Co. sich standhaft verweigern“

  1. Sebastian

    Auch auf Instagram liest man so manch interessantes … selbst Universitäten scheinen auf #RituelleGewalt abzufahren.

    https://www.instagram.com/p/DK6ckUPs4q5/

    Die Kommentare unter dem Beitrag sind ebenfalls sehr spannend.

  2. Sebastian

    Das Interview der Taz hat, mit Stand 28.05.2025, folgenden Transparenzhinweis zum Artikel:

    „Transparenzhinweis: Der Autor des Interviews, Wilfried Hippen, ist Vorsitzender der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW), die den Film „Blinder Fleck“ als „besonders wertvoll“ ausgezeichnet hat. An der Bewertung des Films war er nicht beteiligt. Hippen kennt die Regisseurin Liz Wieskerstrauch seit Längerem und hat sie in früheren Texten bereits zitiert.“

    Warum wundert mich das nicht? .oO(%#§@!~)

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